Der Lockdown in der Schweiz zerrt an den Nerven. Der Wunsch nach einem Stück Normalität, einem gemütlichen Abend in einem Restaurant bei einem guten Glas Wein, wird immer grösser. Umso mehr haben wir uns Mitte März gefreut, dass Spanien nicht mehr auf der BAG-Quarantäneliste steht. Unserem Kanaren-Aufenthalt stand endlich nichts mehr im Wege.
Schon seit längerem sind die Infektionszahlen auf den sieben Kanarischen Inseln viel tiefer als bei uns in der Schweiz, aber das BAG unterscheidet leider nicht zwischen den Inselgruppen und dem spanischen Festland.
Wir entschieden uns für ein 12-tägiges Inselhopping über Ostern. Mit jeweils 4 Übernachtungen auf Teneriffa, La Gomera und Lanzarote. Ein kontrastreiches Programm. Genauso, wie es uns gefällt.
Für die Einreise nach Spanien wird ein PCR-Test benötigt. Diesen konnten wir problemlos einen Tag vor Abreise in Kloten im Labor von Viselio machen. Mittlerweile sind wir uns ja an die etwas unangenehme Stäbchenprobe durch Nase und Rachen gewöhnt, aber als uns mitgeteilt wurde, dass auch ein Spucktest möglich sei, haben wir natürlich dankend angenommen. Schnell ins Röhrli spucken und ab ins Labor! Wenige Stunden später erhielten wir das Resultat per E-Mail. Wie erwartet: Negativ. Zusätzlich muss für Spanien ein elektronisches Einreiseformular ausgefüllt werden. Das Ausfüllen dauert rund 5 Minuten.
Um einen möglichst umfassenden Reisebericht machen zu können entschieden wir uns dafür, mit 2 verschiedenen Airlines zu reisen. Auf dem Hinflug ab Basel nach Teneriffa mit Easyjet und auf dem Rückflug ab Lanzarote nach Zürich mit Edelweiss.
Hinreise:
Der Flughafen Basel wirkte wie ausgestorben. Bis auf den Kiosk waren alle Geschäfte geschlossen. Das Check-In bei Easyjet dauerte einige Minuten. Hier mussten ebenfalls das Einreiseformular und der negative PCR-Test vorgewiesen werden. Der Flug war kurzweilig. Getränke und Sandwiches konnten gegen Gebühr an Bord gekauft werden.
Das herrlich sonnige Wetter zauberte uns bei der Landung ein Lächeln aufs Gesicht. Nun hiess es entspannen und loslassen. Dieses Mantra wurde 5 Minuten später bereits auf die Probe gestellt, als wir die Ankunftshalle betraten. Die Pass- und Gesundheitskontrolle nach spanischer Art dauerte doch etwas länger als erwartet. Bei Schengen-Reisen ist man sich mittlerweile gewohnt, dass man nach 10 Minuten beim Gepäckband steht. Vorteil: Die Koffer waren schon da und wir konnten direkt zum Mietwagen-Schalter. Die Übernahme des Mietwagens verlief schnell und effizient. Nach rund 15 Minuten Fahrzeit erreichten wir unser Hotel Jardin Tropical an der Costa Adeje.
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Enstpannung pur im Jardin Tropical, Teneriffa:
Der Empfang war sehr freundlich und informativ. Das Jardin Tropical ist ein gutes Mittelklassehotel mit sehr schöner Gartenanlage. Die Zimmer sind hell und modern. Von unserem Balkon hatten wir einen fantastischen Blick aufs Meer. Vor Ostern war die Auslastung unserer Schätzung nach bei ca. 30%.
Momentan sind zwei der vier Hotelrestaurants geöffnet. Das Grill-Restaurant und das Fischrestaurant direkt am Meer. Beide bieten eine abwechslungsreiche und ausgewogene Speisekarte. Die Qualität der Speisen war sehr gut.
Extrem positiv überrascht waren wir vom Frühstücksbuffet. Als Schweizer ist man im Ausland ja oft eher enttäuscht, da die Südländer nicht so üppig frühstücken wie wir. Aber hier im Jardin Tropical erhält man alles, was das Herz begehrt. Im normalen Frühstücksraum werden die Speisen vom Personal auf den Teller geschöpft. Im Club-Bereich wird der grösste Teil des Frühstücks direkt an den Tisch serviert. Ob süss oder salzig - von Waffeln mit frischen Erdbeeren bis hin zum Rührei mit Champignons und Schicken - gab es einfach alles. Das Personal war stets nett und aufmerksam.
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Am Pool gab es immer mehr als genug Platz. Für das persönliche Wohlbefinden sorgt das abwechslungsreiche Sportprogramm mit Yoga, Spinning und weiteren Tagesaktivitäten. Der grosszügige Open-Air Fitnessbereich bietet einen fantastischen Blick aufs Meer. So lässt es sich gleich leichter trainieren. Das Tagesprogramm sowie Infos zu den Restaurants findet man in der hoteleigenen App. Darüber können auch gleich die Reservationen für das Abendessen vorgenommen werden.
An der Costa Adeje war es ausserordentlich ruhig. Viele Restaurants und Shops waren entlang der Strandpromenade noch geschlossen. Dafür konnte man die Insel ohne Massen geniessen. Über die Oster-Tage herrschte auf allen Inseln ab 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr eine Ausgangsperre. Dies störte uns aber nicht weiter, da wir immer mehr als genug Zeit hatten, um in Ruhe das Abendessen einzunehmen.
Mit unserem Mietauto unternahmen wir verschiedene Ausflüge. Unter anderem fuhren wir in den Norden zur Inselhauptstadt Santa Cruz. Da viele Einheimische dort leben herrschte im Ort reges Treiben. Praktisch alle Restaurants und Geschäfte sind dort geöffnet. Wir flanierten durch das hübsche Städtchen und liessen es uns in den Tapas-Bars gut gehen.
UNESCO Weltnaturerbe Teide-Nationalpark:
Ein Besuch des Teide-Nationalparks durfte natürlich auch nicht fehlen. Das allererste Mal mussten wir bei der Seilbahn nicht anstehen, sondern konnten direkt mit der Gondel rauf auf 3555 Meter. Der Teide ist der dritthöchste Vulkan der Welt und bei gutem Wetter sieht man von hier auf die Nachbarinseln Gran Canaria, La Gomera und El Hierro. Die Seilbahn kostet mit Audioguide € 39.- pro Person hin- und zurück. Wir unternahmen eine leichte Wanderung zum Aussichtspunkt. Auf 3600 Meter fällt das Atmen etwas schwerer, deshalb sollten Personen, die unter Herz-/Kreislaufproblem leiden, von einem Besuch absehen. Eine Jacke sollte eingepackt werden, da es bedeutend kühler ist als am Fusse des Vulkans. Teilweise hatte es sogar noch Schneefelder. Die Aussicht und die Landschaft sind einzigartig und atemberaubend. Ein Ausflug auf den Teide ist ein Highlight und sollte wenn möglich bei jeder Teneriffa-Reise eingeplant werden.
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Am Ostersamstag machten wir uns nach 4 Nächten mit der Fähre auf na La Gomera.
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