Das Herz Kalabriens:
Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter nach Nordkalabrien und in die hüglige Mitte der Region. Die Route von der Küste ins Inland war spektakulär und machte uns sprachlos. So eine wilde, grüne und weitläufige Natur haben wir nicht erwartet! Wir fuhren zwischen dem Nationalpark Sila und Pollino auf wunderschönen Passstrassen, die umgeben sind vom Wald. Wir durchquerten Clementinen und Orangen Plantagen, bestaunten die vielen Weinreben mit den reifen Trauben und bewunderten die zahlreichen Olivenhainen.

Zwischen Olivenbäume und Clementinen:
Nach einer längeren Fahrt erreichten wir das Agriturismo Trappeto Vecchio in Corone, wo wir unsere Mittagspause eingeplant haben.
Wir hatten Verspätung, darum rief uns der sympathische Besitzer des Agriturismo sogleich an den Tisch, der für uns bereit stand: „La pasta si fa fredda, mangiate!“. Die Pasta wird kalt, esst!
Wir wurden nach Strich und Faden verwöhnt und genossen hausgemachte Gerichte! Danach wurden wir durch das Anwesen geführt. Das Nebengebäude besitzt einige Zimmer mit rustikaler Einrichtung. Hier können sich Gäste richtig gut entspannen. Das Landgut umfasst eine grosse Clementine Plantage und zahlreiche Olivenbäume, sowie einen eindrucksvollen Garten mit Gemüse, Früchte und Kräutern…und das alles Bio!

Nur ungern haben wir uns von diesem Ort verabschiedet. Die Besitzerfamilie hat uns so herzlich empfangen, wir fühlten uns sofort wie zuhause. Als wäre das grosszügige Mittagessen nicht genug gewesen, wurden wir für unsere Weiterfahrt noch mit frisch gepflückten Feigen verwöhnt.

Bergdorf mit albanischen Ursprung:
Unser Reisetag endete in Civita spät abends. Dieses Bergdorf liegt am Fuss vom Pollino Nationalpark. Civita wurde im 1472 von albanischen Flüchtlingen gegründet und die Kultur der Arbëreshe ist noch heute spürbar. Den Bewohnern ist es gelungen, die Kultur, Sprache, Brauchtum und Religion lebendig zu erhalten. Trattorien, kleine Läden, Bäckereien und Bars schmücken die schmalen, steilen Gassen von Civita.
Die engen Gassen in Civita, konnte unser Mietwagen nicht bewältigen. So parkierten wir unser Auto auf dem Hauptplatz, wo wir sogleich von der netten Hotelbesitzerin in Empfang genommen wurden. Sie hat uns dann mit ihrem kleinen Fiat Panda zur Unterkunft gefahren. Das La Magara, ein kleines, charmantes Bed & Breakfast war unsere Bleibe für die zweite Nacht. Die Unterkunft besitzt insgesamt vier Zimmer, die sehr gemütlich und hübsch eingerichtet sind. Dazu hat jedes Zimmer noch ein eigener Balkon.

Wir genossen ein ausgezeichnetes Abendessen im Kamastra Restaurant im Dorfkern, wo der Chef persönlich unser Menü zusammenstellte. Abgerundet haben wir unseren Abend mit einem leckeren Likör der seltenen Frucht Limetta Calabrese.
Das frühe Aufstehen am nächsten Morgen hat sich gelohnt! Da wir am Abend vorher erst spät und bei Dunkelheit in Civita ankamen, wussten wir nicht welche Aussicht uns am nächsten Tag erwartete. Wir waren sprachlos. Die Morgensonne strahlte auf das Dorf, hier und da krähte ein Hahn und die Schwalben sangen. Wir waren uns sicher, dass wir das Paradies gefunden haben.
Nach dem grosszügigen Frühstück, welches die Besitzerin persönlich vorbereitete, verbrachten wir unseren Morgen in Civita, sprachen mit den Bewohnern, schlenderten zum Aussichtspunkt und probierten die leckeren Spezialitäten der Region. Wir wurden mit Freundlichkeit überhäuft und waren fasziniert von diesem schönen Ort. Wehmütig verabschiedeten wir uns von diesem einzigartigen Bergdorf und nahmen unsere Fahrt Richtung Süden und nach Crotone auf.

Die Hafenstadt Crotone:
Auf dem Weg nach Crotone, durchquerten wir das schöne Weingebiet Cirò, wo ihr unter anderem den bekannten Weinproduzent Librandi findet. Hier können Weindegustationen und Führungen gebucht werden. Tipp: Kurzer Stopp am Meer beim Leuchtturm Punta Alice einlegen und die Aussicht geniessen!

Angekommen in der Hafenstadt Crotone, liessen wir den Abend ausklingen und spazierten an der langen Strandpromenade mit zahlreichen Restaurants. Crotone ist eine lebendige und touristische Stadt.